Wir gedenken unserer verstorbenen Schachfreunde


Wichard von Alvensleben
SC Bad Salzdetfurth

*11.07.1937
† 2.05.2016


Wichard von Alvensleben ist am Montag, dem 2. Mai, in Hannover verstorben. Er ist über dem Sortieren seiner Schachprobleme friedlich eingeschlafen.

Er war eines unserer ältesten und längsten Mitglieder. Wichard (*11.07.1937) stammte aus der niederdeutschen Adelsfamilie von Alvensleben. Er war der Sohn von Udo von Alvensleben (1895-1970), dem das Gut Falkenberg bei Fürstenwald/Spree gehörte.

Wichard hat aus erster Ehe die Kinder Wolfram, Alexandra und Wichard jr. 1990 heiratete Wichard in zweiter Ehe Dorothea Kloss. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Ferdinand, Reimar und Donatha hervor.

In den 60er Jahren konnte Wichard beachtliche Erfolge als Go-Spieler vorweisen. So war er fünf Mal deutscher Meister (1961, 62, 63, 64 und 1974) sowie Europameister in den Jahren 1961 bis 1964. 1963 hat er Deutschland auf der Amateurweltmeisterschaft in Japan vertreten und erreichte mit der deutschen Mannschaft hinter den asiatischen Mannschaften China, Japan und Korea den 4. Platz.

Am 1. November 1976 wurde Wichard Mitglied im Schachclub Bad Salzdetfurth. Er war während seiner aktiven Zeit als Schachspieler einer der stärksten Spieler unseres Schachclubs. Er nahm an 102 Mannschaftskämpfen teil und wurde Vereins- und Stadtmeister.

Schon früh begann Wichard mit dem Komponieren von Schachaufgaben. Seit den 90er Jahren spielte er nur noch wenig Schach, sondern widmete seine freie Zeit dem Problemschach. Er komponierte, löste und nahm regelmäßig an Problemschachtreffen in Lüneburg und Andernach teil. Er wurde auch Bezirksmeister und Niedersächsischer Landesmeister im Lösen von Schachproblemen.

In Bad Salzdetfurth zeigte er an Spielabenden regelmäßig seine eigenen Schachprobleme und führte so viele Schachspieler an das Problemschach heran. Insbesondere ist hier unser Michael Herzberg zu nennen, der mittlerweile Internationaler Meister im Komponieren von Schachproblemen ist.

Ich selbst lernte Wichard bereits als 14jähriger bei meinem ersten Besuch im Schachclub Bad Salzdetfurth kennen. Er war damals Zweitplazierter unserer Rangliste hinter Peter Werner. Zu meiner zweiten freien Partie fragte ich einen Herrn mittleren Alters (ohne zu wissen, wer er war), ob wir eine Partie spielen wollen. Er sagte zu und wir spielten. Ich verlor nur knapp. Nach der Partie sagte er mir, dass die Partie eigentlich remis war. Erst dann stellten wir uns vor. Es war Wichard von Alvensleben. Ich war überrascht, gleich gegen einen so guten Spieler eine solche Partie gespielt zu haben. Seine natürlich nette und respektvolle Art, mit mir als Neuling zu reden und mich zu loben lies mich spüren, dass ich hier, im Schachclub Bad Salzdetfurth, richtig war.

Auch nachdem Wichard nicht mehr aktiv im Schachclub spielte, hatten wir noch viel Kontakt. Wir fuhren gemeinsam zu den Niedersächsischen Lösemeisterschaften und zu Schachtreffen. Ich besuchte ihn oft zuhause in Hannover. Wir machten Problemschach und philosophierten über die Welt. Ich genoss die Zeit mit Wichard stets, denn es gibt nur wenige so feinsinnige, ruhige, elegante, sachliche und der richtigen Priese Humor ausgestattete Menschen wie Wichard von Alvensleben.

Ich werde ihn sehr vermissen.

Holger Buck

Egon Riesner
Alfelder SV
SU Westharz
SK Bad Gandersheim

*17.12.1931
† 10.12.2013


Der Schachbezirk Südniedersachsen trauert um Egon Riesner, von dessen plötzlichem Tod wir Kenntnis erhalten haben.

Egon Riesner hatte eine beachtliche Spielstärke. Zunächst gehörte er der Schachunion Westharz an. Nach deren Auflösung spielte er für den Alfelder Schachverein. Seine bescheidene, freundliche Art machte ihn für die Schachfreunde seiner Umgebung so sympathisch.

Erneut ist Einer von uns gegangen! Wir sind bestürzt und traurig.

Manfred Tietze

Gerald Wiege
SC Bad Salzdetfurth

*18.04.1958
† 30.11.2013


Der Schachclub Bad Salzdetfurth trauert um Gerald Wiege. Unser langjähriges Mitglied, Schachfreund und zweiter Vorsitzender ist leider am Samstag, dem 30.11.2013, plötzlich und unerwartet verstorben. Er ist leider nur 55 Jahre alt geworden. Gerald war seit dem 01.07.1984 Mitglied im Schachclub Bad Salzdetfurth und damit eines unser langjährigsten Mitglieder. Nur vier Schachspieler traten öfters für den Schachclub in Mannschafskämpfen an als Gerald. Von 1999 bis 2003 war er erster Vorsitzender des Vereins. Neben mehreren Vereinsmeister- und Stadtmeisterschaften gewann er 1990 den Bezirksmeistertitel des Schachbezirks Südniedersachsen. Zuletzt machte Gerald auch sehr viel Jugendarbeit, so leitete er seit dem Frühjahr dieses Jahres die Trainingsgruppe U10/U12 des Schachclubs und war Trainer in der Schach-AG des Scharnhorstgymnasiums. Der Schachclub verliert eine seiner Stützen und eine herausragende Persönlichkeit. Gerald war weit über die Grenzen des Schachclubs hinaus als Freund und Schachfreund respektiert.

Holger Buck

Uwe Durst
Hamelner SV

*25.11.1934
† 04.09.2011


Wir trauern um unseren Schachfreund Uwe Durst, der im Alter von 76 Jahren am 4. September 2011 nach langer, schwerer Krankheit verstorben ist. Er ist nach seinem Zuzug aus Süddeutschland im Jahr 1971 dem SK Anderssen Bad Pyrmont beigetreten, dessen Vorsitzender er viele Jahre war.

Später wurde er dann auch Mitglied des Hamelner SV, für den er bis zuletzt spielte. Uwe Durst war in den Jahren 1998 und 1999 Niedersächsischer Seniorenmeister und hat oft erfolgreich in der Seniorenauswahl für Niedersachsen an den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Senioren teilgenommen.

Er besaß eine der größten Sammlungen alter deutscher Schachbücher, die er mit Hingabe gepflegt hat. Während der jährlich ausgetragenen offenen Pyrmonter Meisterschaft hat Uwe Durst viele Schachfreunde in seinem Keller untergebracht und bewirtet.

Sehr viel sagt ein persönliches Erlebnis mit ihm von Reiner Gniffke aus. Als damaliger Ingo-Sachbearbeiter (Vorvorgängersystem der DWZ-Zahlen), durfte er ihn bei der Übergabe der Karteikarten (es gab damals noch keine Computer) über zwei Wochen kennenlernen. Um die Übergabe korrekt zu vollziehen, hat er sich seinerzeit an beiden Wochenenden ein Hotelzimmer in Herzberg gemietet.

Wir haben einen treuen, humorvollen, warmherzigen und großzügigen Freund verloren.
Als solchen werden wir ihn in Erinnerung behalten.

Reiner Gniffke, Schachbezirk Südniedersachsen
Kurt Pape, Hamelner SV

Hans-Joachim Geißler
SV Drispenstedt

*05.11.1930
† 22.10.2010


"Selten habe ich einen Menschen kennen gelernt, der Dinge, die er nicht verstand, so lange hinterfragte, bis auch die, die sich nicht getraut hatten zu fragen, es verstanden hatten."
Reiner Gniffke, 2010, über Hans-Joachim Geissler

Achim Geißler war nicht nur jahrzehntelang Vorsitzender des SV Drispenstedt, er war auch Herz und Seele des Vereins.

Reiner Gniffke

Bruno Kuttner
SV Osterode-Südharz

*08.01.1915
† 23.08.2009


Bruno Kuttner war Ehrenvorsitzender des Schachbezirks III und Träger der silbernen Ehrennadel des Niedersächsischen Schachverbandes.

Auf einigen Schachfahrten hatte ich die Gelegenheit Bruno Kuttner näher kennen zu lernen. Seine Welt war die Welt des Kaufmannes. In ihr fühlte er sich wohl, nach ihr richtete er sein Leben ein und in ihr war er auch auf eine sympathische Art gefangen.
Er lebte privat in herzlicher Zuneigung gegenüber seiner Frau. Nachdem sie jetzt gestorben war, ging auch er vier Tage später von dieser Welt.
Reiner Gniffke, Bezirk Südniedersachsen

Liebe Schachfreunde,
im Namen von Tempo Göttingen spreche ich in meiner Eigenschaft als 1. Vorsitzender dieses Vereins mein herzliches Beileid aus. Ich kondoliere auch im Namen des Referates für Ausbildung des niedersächsischen Schachverbandes - Bruno war zeit seines Lebens, in der ich ihn kannte, stets engagiert, Kinder und Jugendliche auszubilden.
Bruno Kuttner hat sich für das niedersächsische Schach und für den Bezirk III, Südniedersachsen, in höchstem Maße verdient gemacht. Wir wollen sein Andenken in Ehren halten.
Er ruhe in Frieden.
Lothar Karwatt, SC Tempo Göttingen

Rolf Kiene
SC Northeim

*07.06.1925
† 2009


Vor Kurzem erfuhr ich vom Ableben unseres Schachfreundes Rolf Kiene aus Northeim.
Vor mir liegt ein Schreiben von ihm an den inzwischen ebenfalls von uns gegangenen Peter Werner aus dem Jahr 1990. Es handelt sich um sein erstes offizielles Schreiben, das er mit einem Computer geschrieben hat. In ihm teilt er d em Bezirksvorsitzenden mit, dass er zum Schatzmeister des SC Northeim gewählt wurde. In dieser Position, allerdings auf Bezirksebene, ist mir Rolf Kiene persönlich in Erinnerung. Er galt stets als gefürchteter Gesprächspartner für säumige Zahler. Er hat sich mit seiner ihm eigenen, harten, aber fairen und gerechten Art in all den Jahren Respekt erworben.
Für mich ist Rolf Kiene die Person, an die ich denken muss, wenn eine Position für die Finanzen zu besetzen ist.
Dadurch wird er mir für immer in Erinnerung bleiben.

Reiner Gniffke, Bezirksvorsitzender

Peter Werner
SC Bad Salzdetfurth

*11.11.1936
† 01.04.1999


Peter Werner war jahrzehntelang Vorsitzender des Schachclubs Bad Salzdetfurth sowie des Schachbezirks III.

Peter Werners wurde am 11. November 1936 in Königsberg geboren. Als Folge des Krieges wurde er nach Wehrstedt bei Bad Salzdetfurth verschlagen. Im Alter von 12 Jahren erlernte er das Schachspiel von seinem Vater Wilhelm Werner. 1949 wurde er Mitglied im Schachclub Bad Salzdetfurth. Von 1977-79 und 1982 bis zu seinem Tode im Jahre 1999 war er Vorsitzender des Vereins. Außerdem war er von 1972-1977 und von 1978 bis 1994 Vorsitzender des Schachbezirk III.

Bei den Niedersächsischen Landesmeisterschaften 1958 wurde er 2. und durfe im gleichen Jahr am Kandidatenturnier des Deutschen Schachbundes in Landau teilnehmen. Dort konnter er u.a. gegen Ludwig Rellstab gewinnen. Während seiner Studienzeit verließ Peter Werner kurzzeitig den Schachclub Bad Salzdetfurth und schloss sich dem Hannoverschen Schachklub an. Mit diesem gewann er 1959 die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft.
Im seinem Heimatverein Schachclub Bad Salzdetfurth gewann Peter Werner mehrfach die Club- und Stadtmeisterschaft. Mit 370 Mannschaftskämpfen führt er immer noch die ewige Rangliste des Vereins an.
Auch dem Problemschach war er stets verbunden. So hat er Wichard von Alvensleben und Kompositions-IM und Vize-Kompositionsweltmeister Michael Herzberg an das Problemschach herangeführt. In den Jahren 1970, 1975 und 1980 konnte er den Landesmeistertitel im Problemlösen erringen.